20
Okt
2006

wie blamiere ich mich effektiv vor der schulleitung - lektion 1

heute morgen ist es mir gelungen so nen richtigen mega-bock zu schießen:

ich komme reichlich spät in die schule gehetzt und gehe deshalb nicht über los, sondern direkt ins gefängnis, also nicht ins raucherzimmer, sondern direkt zum klassenzimmer meiner D-klasse: keine schüler auf dem gang, klassenzimmer abgeschlossen, drinnen dunkel und keine klasse (btw hatte es bereits gegongt)...

verwirrung, panik, arschgefühle...

jedenfalls "überlege" ich, was da los sein könnte, bis ich mir nicht mehr anders zu helfen weiß, als in zimmer der stellvertretenden schulleitung zu pilgern und dort den allwissenden stundenplanmeister leicht gehetzt anzuflehen:
"hilfe, Herr F., ich find meine klasse nicht, die 8a, die ich jetzt habe, ist nicht in ihrem klassenzimmer, können sie mir sagen, wo ich die finde?!?"
daraufhin der angesprochene nach einem kurzen blick in seine kristallkugel: "tja, die werden sie gar nicht finden ..... weil sie jetzt die 9a haben, die 8a hat erst zur zweiten stunde..."

.....

als ich das zimmer mit schnellen schritten richtung richtige klasse verließ, hörte ich noch sein schallendes gelächter.
immer noch frage ich mich, ob die stellvertretende schulleiterin, die im zimmerhintergrund aufmerksam zugehört hatte, das auch so witzig fand...

appetit-häppchen

Anmerkung des REF: hintergrund dieser appetit-häppchen ist, dass Refe in einem anfall poetischen furors eine eröffnungsgeschichte für REF Land geschrieben hatte und sie dann - oh verschlungene pfade der modernen kommunikationstechnologie! - den cybergöttern (aka: internet-orkus) geopfert hat; ich will nicht zuviel verraten, nur soviel, in dieser geschichte ging es um "Dietter mit zwei T"... anzumerken wäre vielleicht noch, dass Refländer angespornt von Refes beispiel gleiches mit seiner eröffnungsgeschichte vollbracht hat (und das ist doch irgendwie schade, denn nach dem, was mir beide über ihre geschichten erzählt haben, waren sie jedes bite wert...)


Unschuldige Studentengehirne?

Die Drogen müssen erst erfunden werden, die UNSCHULDIGE Studenten zu Roten Khmern des Campus macht. [...] Mittlerweile find ichs nicht mehr so schlimm, dass die Geschichte baden gegangen ist. Das gibt mir die Chance, selbige noch besser zu schreiben. (Man merkt schon: Eindeutig Negatives positiv zu formulieren, fällt mir nun gar nicht mehr schwer. Gute Arbeit, Angelika! Lernziel erreicht.)

Da kommt mir auch schon ein neues Thema in den Sinn: 20 Jahre später: Nora ist inzwischen Referendarin... Ein paar Trailer-Häppchen sollen Appetit machen:

--- "Nora, Sie reagieren sehr angemessen auf Rückschläge im Unterrichtsgeschehen."

--- "Ich sehe großes Potenzial bei der Optimierung Ihrer Lehrerpersönlichkeit..."

--- "Also, Sie haben sehr gut reagiert, als die Schüler Sie ausgebuht haben. Weinen kann ganz schön entwaffnend sein."

--- "Und wenn Sie es jetzt noch schaffen, dem Pausenbrot auszuweichen, dann sind wir schon einen gewaltigen Schritt weiter. Beim Appenzeller gelingt Ihnen das immer besser. Französische Salami ist schwierig, das gebe ich zu - gerade wegen der unregelmäßigen Flugbahn. Aber dazu kommt ja noch, dass der Justin schon eine sehr ausgefeilte Wurftechnik hat..."

--- "Sprechen Sie mir nach: 'Justin, es überrascht mich, wenn du meine Nase in die Spiegelklappe des Overheadprojektors klemmst. Ich fühle mich... gequetscht."

Wird Nora es schaffen, sich gegen Überforderung abzugrenzen?

Kann sie Justins Zeichen der Zuneigung ("Wollen Sie mein Pausenbrot?") endlich als solche erkennen?

Gruß,
Refe.

Tja, Refe, da haben wir wohl ähnliches durchgemacht. Geschichte verloren, Negativ-Potential durch Angelika gelöscht. Die Welt ist grausam,
aber schön,
denn: was uns nicht voll umbringt, verschafft uns die buntesten Traumata. Und Traumata machen kreativ und Kreativität sublimiert bekanntlich die aus dem Stunden-Vorbereiten drohende Impotenz.

Dein Refländer

mein spruch der woche

"Teachers should not be afraid of their pupils.
Pupils should be afraid of their teachers."

(frei nach V)

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